
Schielestraße 22-26
Das Eastside
Leben, Wohnen und Arbeiten in Europas größter niedrigschwelliger Suchthilfeeinrichtung
Das Eastside bietet niedrigschwelligen Zugang zu Übernachtung, Tagesaufenthalt, Konsumraum, Beschäftigung, Versorgung, Beratung u.v.m.. Menschen mit einer Suchterkrankung, die durch das (langjährige) Leben auf der Straße geprägt sind, können sich hier ohne Vorbedingungen aufhalten. Im Eastside kommen sie zur Ruhe, und finden Abstand zur Szene im Bahnhofsviertel. Durch die im Eastside unter einem Dach verfügbaren und miteinander verzahnten Hilfeangebote werden die Menschen nach ihren individuellen Bedürfnissen und Lebenslagen unterstützt und gefördert.
Das Eastside bietet Grundversorgung und Überlebenshilfe. Dazu zählen ein sicherer Schlafplatz, hygienische Konsummöglichkeiten, und medizinische Versorgung. Darüber hinaus fördert das Eastside die Gesundheit und Stabilisierung der Besucher*innen durch gesunde und regelmäßige Ernährung sowie Bewegung. Das Eastside ermöglicht den Menschen, eine eigene Tagesstruktur aufzubauen und sich im Rahmen von Beschäftigungs-, Qualifizierungs- und Arbeitsmöglichkeiten weiterzuentwickeln.

Ansprechpartnerin
Melanie Bildesheim
Telefon: (069) 94 19 70-16

Café Eastside
Offener Treffpunkt
Das Café Eastside ist die zentrale Anlaufstelle des Hauses. Hier kennt und trifft man sich, um zu reden, sich auszuruhen, sich mit lebensnotwendigen Dingen zu versorgen oder seine Freizeit zu verbringen. Das Café hat täglich geöffnet und bietet Platz für bis zu 100 Personen. An der Theke werden warmes Essen, Lebensmittel und Getränke, aber auch Hygieneartikel ausgegeben.
Die Mitarbeiter*innen tauschen benutzte Spritzen und Kanülen gegen sterile aus, informieren über alle Eastside Angebote und vermitteln hausinterne Kontakte. Außerdem organisieren sie kreativen und gesundheitsfördernde Freizeitaktivitäten, z. B. Kochgruppen, Kunstprojekte und regen zum Mitmachen an. Die Gäste können während ihres Aufenthalts Billard, Tischfußball oder Tischtennis spielen, TV schauen oder die Bibliothek und den Ruheraum nutzen.

Ansprechpartner
Christoph Lange
Telefon: (069) 94 19 70-36

Konsumraum
Stressfrei und sicher
1994 wurde im Eastside Deutschlands erster offizieller Konsumraum eröffnet, um die gesundheitlichen, psychischen und sozialen Risiken des Drogenkonsums zu verringern. Es stehen acht Konsumplätze inklusive zwei Rauchplätze sowie hygienische Konsumutensilien bereit.
Im Konsumraum haben Menschen mit einer Suchterkrankung die Möglichkeit, stressfrei und unter hygienischen Bedingungen Drogen wie Heroin und Crack zu konsumieren, sowohl intravenös als auch inhalativ und nasal. Die geschulten Mitarbeiter*innen informieren über sicheres Konsumieren, sie sind bei Notfällen sofort zur Stelle, leisten Erste Hilfe und sichern ärztliche Versorgung.
Der dem Konsumraum angegliederte Shuttlebus fährt täglich ins Bahnhofsviertel, um dort Menschen abzuholen und ihnen den Weg in die Einrichtung zu erleichtern.

Ansprechpartner
Christoph Lange
Telefon: (069) 94 19 70-36

Sozialdienst
Krisenintervention, psychosoziale Beratung, Begleitung und Betreuung
Ziel der Arbeit ist es, Integration und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Dazu führen Mitarbeiter*innen des Sozialdienstes motivationale und veränderungsorientierte Gespräche, die sich an der Verfassung, dem Hilfebedarf und dem Willen der Hilfesuchenden ausrichten.
Die Aufgaben des Sozialdienstes sind breit gefächert. Sie reichen von der Krisenintervention, der Beratung zu sozial- oder ausländerrechtlichen Fragen und allen Themen im Zusammenhang mit Substanzkonsum, der Vermittlung in begleitende oder weiterführende Hilfen, der Sicherstellung von Leistungsbezug und Krankenversicherung über die Organisation der Grundversorgung, notwendige pflegerische Unterstützung hin zu einer personenzentrierten Ziel- und Hilfeplanung sowie lebenspraktischer Hilfen.
Zur sozialarbeiterischen Unterstützung gehören neben Einzelberatungen auch regelmäßig stattfindende Gruppenangebote zu Themen wie Konsumreduktion, Wohnen, Gesundheit und Zukunftsaussichten. Ebenso werden bedarfsorientiert Begleitungen zu Arzt- und Behördenterminen organisiert.

Ansprechpartnerin
Pauline Tempel
Telefon: (069) 94 19 70-24

Wohnbereich
Übernachten und Wohnen
Ziel ist die Überlebenssicherung durch die Bereitstellung von Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten für wohnsitzlose Menschen mit einer Suchterkrankung. Das Eastside stellt 99 sichere, ruhige und saubere Übernachtungsplätze zur Verfügung. Davon befinden sich 75 Plätze in zweckmäßig ausgestatteten Mehr-, Zweibett- und Einzelzimmern sowie 24 Betten in einem großen Schlafsaal.
Neben dem Vermitteln von Struktur, soll langfristig die Fähigkeit zum eigenständigen Wohnen geweckt und eingeübt werden. Aus diesem Grund ist der Wohnbereich nach einem motivierenden Stufenmodell aufgebaut. Die Nutzer*innen haben die Möglichkeit, sich vom reinen Übernachtungsgast in einem Notbett bis hin zur/zum Bewohner*in in einem individuell gestalteten Einzelzimmer zu entwickeln.
Übernachtungen sind unkompliziert und sofort möglich, ohne vorherige Kostenabklärung und ohne Wartezeit. Dadurch können auch akute Krisen, z. B. bei Rückfälligkeit, Therapieabbruch, Wohnungsverlust, häuslicher Gewalt oder Trennung bzw. Übergangssituationen nach Haftentlassung abgefedert werden. Der Wohnbereich ist 24 Stunden am Tag besetzt und die Zimmer stehen für alle von 18:00 Uhr bis 12:00 Uhr am Folgetag zur Verfügung. Unter bestimmten Voraussetzungen können bettruhebedürftige Bewohner*innen den Wohnbereich auch tagsüber als Erholungs- und Rückzugsraum nutzen. Die Mitarbeiter*innen stehen rund um die Uhr zur Verfügung und sind so auch in Not- und Krisenfällen unterstützend zur Stelle.
Die Mitarbeiter*innen des Wohnbereichs versorgen die Bewohner*innen mit allen zum alltäglichen Leben und Wohnen gehörenden Artikeln wie z.B. Bettwäsche, Handtücher, Duschgel, Zahncreme und –bürsten und Hygieneartikeln. Wertgegenstände können nachts sicher gelagert werden. Menschen, deren Lebensmittelpunkt das Eastside ist, haben hier die Möglichkeit, eine Meldeadresse bzw. Wohnungsgeberbestätigung zu erhalten.

Ansprechpartner*in
Alexander Reinhard
Jasmin Kolender
Telefon: (069) 94 19 70-45

Werkstätten
Beschäftigung & Arbeit
Die Werkstätten im Eastside öffnen Türen zu Beschäftigung, Qualifizierung und Arbeitsmöglichkeiten für Menschen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kaum Zugangschancen erhalten. Ziel ist es, ihnen legale Existenzgrundlagen zu schaffen.
Die Integration in das Berufs- und Erwerbsleben ist besonders schwierig für Menschen, die durch Drogenkonsum in ihrer Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt sind. Es bedarf passgenauer Angebote, um z. B. trotz unterbrochener Schul- oder Ausbildungsphasen neue Zukunftsaussichten entwickeln zu können.
In den Werkstätten können sowohl gemeinnützige Arbeitsstunden geleistet als auch Berufsorientierungs- und Bewerbungstrainings wahrgenommen und betriebliche Praktika und Schnuppertage genutzt werden. Die geräumige Werkshalle bietet beste Bedingungen, um Beschäftigte im geschützten Rahmen an die reale Arbeitswelt heranzuführen. Hier können Frauen und Männer arbeitspraktische Erfahrungen in den Bereichen Wäscheservice, Gebäudereinigung, Holzbearbeitung, Renovierungsarbeiten sowie gebäudenahe Dienstleistungen sammeln. Die differenzierte Angebotsstruktur ermöglicht es, personale, sozialkommunikative und fachlich-methodischen Kompetenzen zu erwerben, zu bilanzieren und zu erweitern. Die Teilnehmenden werden von Fachkräften der Pädagogik, Sozialarbeit, Hauswirtschaft und des Handwerks gefördert, angeleitet und begleitet.
Die erworbenen handwerklichen und hauswirtschaftlichen Kompetenzen werden ergänzt durch neue Erfahrungen aus Kunst- und Kulturaktionen sowie durch die Vermittlung von alltagspraktischem Wissen in Sachen Gesundheit, Bewegung, Ernährung und Freizeitgestaltung.

Ansprechpartner
Alexander Hoffmann
Telefon: (069) 94 19 70-18