Hotline
Streetwork und Beratung für Frauen die der Prostitution nachgehen
Die Hotline-Mitarbeiterinnen betreuen drogengebrauchende Frauen, die auf dem Straßenstrich im Bahnhofsviertel arbeiten und dabei tagtäglich mit Vergewaltigung, Körperverletzung, Nötigung, Freiheitsberaubung und Raub konfrontiert werden. Die Frauen prostituieren sich für Drogen und sie brauchen Drogen, um den Prostitution nachgehen zu können. Die Beratungs- und Unterstützungsangebote der Hotline sollen helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen.
Ein Schwerpunkt ist die Straßensozialarbeit. Die Mitarbeiterinnen suchen die Frauen an ihrem Arbeitsplatz im Bahnhofsviertel auf, knüpfen intensive Kontakte und gewinnen so das Vertrauen der Frauen. Die Aufmerksamkeit der Streetworkerinnen richtet sich dabei auf ganz junge Frauen und Neueinsteigerinnen in das Arbeitsfeld Drogenprostitution, da diese Frauen besonders gefährdet sind.
Neben den Gesprächen auf der Straße lädt die Hotline auch zu Einzelberatungen oder gemeinsamen „Kaffeeklatsch“-Treffen in die Büroräume ein. Hier wird in entspannter Atmosphäre über ihren Umgang mit Gewalterfahrungen, persönliche Problematiken, Gesundheitfragen, Sexualität, Schwangerschaft, Schwierigkeiten mit Ämtern und Behörden sowie safer-use- und safer-work-Themen gesprochen. Die Hotline versorgt die Frauen auch mit Carepacks, die u. a. Kondome, Hygieneartikel und Safer Use- und Safer Sex-Informationen enthalten.
Gewalttätige Übergriffe werden von den geschädigten Frauen auf Meldezetteln dokumentiert, von der Hotline gesammelt und in Zusammenarbeit mit dem Kommissariat K13 überprüft. Als Warnsystem zum Schutz vor gewalttätigen Freiern erscheint alle vier Wochen eine aktualisierte Auflage des so genannten Hotline-Hefts, in dem die Meldungen übersichtlich zusammengestellt sind und über die Drogenhilfeeinrichtungen, die Frauenberatungsstelle und durch die Streetworkerinnen an die Frauen verteilt werden. Mittlerweile entscheiden sich immer mehr Frauen, sexuelle Übergriffe und Vergewaltigungen anzuzeigen. Die Hotline-Mitarbeiterinnen stehen ihnen dabei ermutigend und unterstützend zur Seite. Sie begleiten sie beispielsweise zu Zeugenaussagen, Ärzten und Krankenhäusern, Drogenberatungsstellen, Ämtern und Behörden, Substitutionsambulanzen und unterstützen sie bei der Wohnungssuche.
Das Projekt Hotline wird gefördert durch: